Die Rodungen in der Johann Sebastian Bach-Gasse zeigen:
VORAUSSCHAUENDE STADTPLANUNG IST WICHTIG UND NOTWENDIG
Die Rodungen auf einem Grundstück der Ersten burgenländischen gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft (EBSG) haben in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt, denn der letzte Streifen Natur in einem sehr dicht bebauten Gebiet ist nun Geschichte.
Unsere Klubobfrau Yasmin Dragschitz kennt die Entwicklung: „Der Grundstein für diese Entwicklung wurde bereits 2007 mit der Baulandfreigabe dieses Bereiches gesetzt. Damals haben wir Grüne als einzige Fraktion dagegen gestimmt. 2009 wurde im Gemeinderat über den Teilbebauungsplan für das gesamte Gebiet Kirchäcker I abgestimmt. Da das Grundstück nun schon freigegeben war, stimmten die Grünen damals im Gemeinderat dem Teilbebauungsplan zu. Jetzt weiß man, dass bei der Bebauung des Gebietes viele Fehler passiert sind – sowohl von Seiten der Genossenschaften als auch von Seiten der Gemeinde. So wurden z.B. vereinbarte Grünflächen von den Genossenschaften verbaut und die Gemeinde hat es im Zuge der Bebauung verabsäumt, auf die Einhaltung dieser Bebauungsbestimmung zu bestehen. Das Ergebnis sehen wir jetzt.“
Das Gebiet, auf dem die Rodungen stattfanden, wurde von Privatpersonen an die Genossenschaft EBSG verkauft und diese hat auch die Rodungen in Auftrag gegeben. Yasmin: „Der Name der geplanten Wohnhausanlage – „BikeCity“ – und der versprochene Grüngürtel sowie die Gemeinschaftsgärten sind grundsätzlich zu befürworten. Aber aus der Vergangenheit wissen wir, dass am Ende die Taten zählen und nicht Worte. Es braucht ein gutes Zusammenspiel von Bauabteilung und Genossenschaften. Man sieht wieder einmal wie wichtig, vorausschauende und intelligente Stadtplanung in Eisenstadt ist. Außerdem muss die Kommunikation zwischen Siedlungsgenossenschaften, Gemeinde und AnrainerInnen optimiert werden, damit man am Ende des Tages nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.“
Generell regen wir an, nach der Gemeinderatswahl ein Projekt unter dem Motto „Gstettn rettn“ ins Leben zu rufen. Yasmin: „Man sollte unter Beteiligung engagierter Bürger und Bürgerinnen eine Liste dieser „Gstettn“ in Eisenstadt zusammenstellen und dann als Stadt mit den Grundeigentümer/innen über mögliche erhaltende Maßnahmen diskutieren bzw. Lösungen vereinbaren. Denn die Reaktionen der BürgerInnen auf die Rodungen in der Johann Sebastian Bach-Gasse zeigen: wilde Gstettn sind nicht nur wichtig für die Biodiversität, sondern tragen zum Wohlbefinden der Menschen und zur Identität von Eisenstadt bei.“