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Unter dem Titel NATUR STATT BETON starteten die GRÜNEN Eisenstadt Anfang Juli 2018 eine Petition, die sich an Bürgermeister und Gemeinderat wendet und sich dagegen ausspricht, an den Stadträndern von Eisenstadt weitere Einkaufszentren zu errichten. Eine weitere Versiegelung wertvollen Bodens widerspricht einer vernünftigen Umwelt- und Klimaschutzstrategie und einem guten Leben für alle. Anlass war die Baulandfreigabe für die Hundsgrasäcker hinter dem Bellaflora, wo weitere Einkaufsmöglichkeiten entstehen sollen. Im Zuge dessen soll der Kreisverkehr zweispurig ausgebaut werden. „Da wird zu viel zubetoniert“, meint Gemeinderätin Anja Haider-Wallner.

Landtagsabgeordnete Regina Petrik, eine Mitinitiatorin der Petition erzählt: „Wir waren über den Sommer mit der Petition im Bereich Hotterweg, Bründelfeldweg, Rudolf v. Eichtal-Straße und Kleinhöflein unterwegs, aber auch alle anderen Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt konnten auf Papier oder online unterzeichnen. Der Zuspruch zu unserem Anliegen war überwältigend.“

Die Petition hat auch über die Grenzen Eisenstadts hinweg viel Rückhalt in der Bevölkerung gefunden. Bei den Hausbesuchen haben die BewohnerInnen der Siedlungen ihr Herz ausgeschüttet – die Kommentare bei der Online-Petition sprechen Bände, hier einige Auszüge:


„Wir ersticken in Abgasen! Mehr wäre unerträglich!!“

„Wir haben schon so viele Einkaufsmöglichkeiten. Wieviel noch?“

„Burgenland hat jetzt schon die höchste relative Bodenversiegelungsrate in Österreich. Wenn eine grüne Fläche mal weg ist, kommt sie nicht wieder. Auch wenn es kostengünstiger für einen Betreiber wie z.B. Bellaflora, Spar usw. wäre, eine neue Fläche zu betonieren, man sollte die brachliegenden Flächen in der Stadt zuerst nutzen (und davon gibt es jede Menge), bevor man auf Grünland baut. Die Bodenversiegelung ist jetzt schon eine Katastrophe für Flora & Fauna, und wird langsam eine für die Menschen!“

Petrik sieht darin ein klares Signal, dass die Stadtregierung die Umsetzung des Stadtentwicklungsplanes ernster nehmen und näher an den Menschen dran sein muss.

Im Stadtentwicklungsplan steht: „Neue Einkaufszentren soll es in Eisenstadt nur noch bei Überwiegen des festgestellten öffentlichen Interesses und nach Ablauf eines umfassenden Planungsverfahrens geben.“


HAIDER-WALLNER: „Von den Besten lernen“

 

Gemeinderätin Anja Haider-Wallner: „Wenn uns GRÜNEN vom Bürgermeister vorgeworfen wird, in der Vergangenheit für die Umwidmung des betroffenen Gebietes gestimmt zu haben, sagen wir nur: auch PolitikerInnen dürfen klüger werden. 2007 war für unsere damaligen KollegInnen im Gemeinderat die fortschreitende Bodenversiegelung in Eisenstadt noch nicht absehbar. Auch deren Folgen waren noch nicht so gut beforscht wie heute.“

Um die neuesten Informationen nach Eisenstadt zu bringen, haben die GRÜNEN Expertinnen und Experten eingeladen. Diese werden die Folgen von noch mehr Einkaufszentren an der Peripherie beleuchten und Alternativen aufzeigen. Die GRÜNEN veranstalten eine

Öffentlichen Podiumsdiskussion

Dienstag, 9. Oktober 19:00
im Volksbildungswerk, Joseph-Haydn-Gasse 11, 7000 Eisenstadt

Hier gibt’s alle Infos zur den Experten und ExpertInnen.

Facts Bodenversiegelung & Fachmarktzentren am Ortsrand

  • In Eisenstadt beträgt die versiegelte Fläche pro Einwohner ca. 600 m2, im österreichischen Durchschnitt 270 m2.
  • Der Boden verliert durch die Abdeckung mit einer wasserundurchlässigen Schicht (Beton, Asphalt, Pflastersteine) seine natürliche Funktion. Regenwasser kann nicht mehr versickern. Dadurch kommt es verstärkt zu Hochwässern.
  • Die „Klimaanlage“ Boden wird sukzessive zerstört.
  • Versiegelte Flächen führen zu Temperaturerhöhungen.
  • Fruchtbares Ackerland geht verloren.
  • Das Verkehrsaufkommen steigt – das heißt mehr Stau, höhere Lärmbelastung und verunreinigte Luft.
  • Die Innenstadt stirbt langsam aus.

 

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